Überwintern in Portugal und Spanien, Winter 2024/2025
Bereits zum dritten Mal nahmen wir die Reise auf die Iberische Halbinsel unter die Räder. Das Motto der diesjährigen Reise: Pleiten, Pech und Pannen. Doch davon später.
Die ersten drei Oktoberwochen verbrachten wir im Süden Frankreichs auf der Route des Cols und im Baskenland. Die Route des Cols ist eine - 1859 eingeweihte - Panoramastrecke durch die Pyrenäen, hinter der Napoleon III steckt. Der französische Kaiser wollte mit seiner Pyrenäen-Thermalstraße den Tourismus in den Kurorten der Pyrenäen neu beleben.
Von diesen, bereits zu Römerzeiten bekannten Heilbädern besuchten wir Ax-les-Thermes, wo es schon im Dorf überall aus den Brunnen dampft und das Innere der Thermen etwas angestaubt sozialistisch anmutet sowie die Thermen in Luchon, wo im Städtchen reiches Erbe an Bäderarchitektur aus der Belle Époque bestaunt werden kann. In den Bagnères-de-Luchon gibt es übrigens einen einzigartigen Natur-Hamam - ein 150m langer Stollen im Felsen, in dem man in einer speziellen Umgebung schwitzen kann. Anekdote am Rande: in Ax-les-Thermes musste Zoltan eine enganliegende Badehose kaufen, weil seine Badehosen im Shorts-Stil für die Aufsichtsperson "zu weit" waren.
Heute ist die Route des Cols jeden Sommer Bühne der Tour de France. Die 911 Kilometer lange Strecke führt über 34 Pässe und über insgesamt 15'900 Höhenmeter. Zum Glück hat Matilda genügend PS unter der Haube sowie einen Allradantrieb, und so kamen wir in den Genuss atemberaubender Landschaften und Übernachtungsplätzen mit fantastischen Aussichten.
In Saint-Jean-de-Luz im Baskenland trafen wir auf den Atlantik und auf Freunde aus dem Bündnerland, die uns unterwegs immer mal wieder über den Weg laufen (oder wir ihnen) und mit denen wir immer eine schöne Zeit haben.
Im Norden Portugals besuchten wir einige kulturelle Höhepunkte wie zum Beispiel Guimarães, welches die erste Hauptstadt des Landes war und als „Wiege der Nation“ gilt.
In Braga konnten wir zusehen, wie gläubige Menschen die fast 600 Stufen (immerhin etwa 35 Stockwerke) zur Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte auf Knien hinaufsteigen, um so Busse zu tun.
Fast genauso eindrücklich ist der 613-stufige Zugang (eigentlich eine Verlängerung der Hauptstrasse Lamengos) zur Wallfahrtskapelle Nossa Senhora dos Remédios in Lamego.
Durch das Tal des Douro erreichten wir einen weiteren Höhepunkt - Porto. An seinen prächtigen Bauten in mittelalterlichen Vierteln und an den bunten Gebäuden entlang des Flusses Douro kann man sich fast nicht sattsehen. Unser Entzücken lag sicher auch daran, dass in Porto einige der berühmtesten Portweinmanufakturen beheimatet sind wie Graham's, Sandeman oder Taylor's (sehens- und trinkenswert!).
Unterwegs nach Porto fuhren wir auch durch das Tal des Douro. Die Strasse bietet spektakuläre Aussichten auf eine einzigartige Landschaft mit steilen Hängen, Terrassen und malerischen Dörfern. Hier wird auf jedem Quadratmeter Wein angebaut, egal wie steil oder zerklüftet die Gegend ist.
Die ganze Region des Dourotal gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, wie natürlich auch viele der besuchten Altstädte Portugals.
Da mittlerweile Mitte November war und die nasse und stürmische Seite des Herbstes an der Atlantikküste Einzug hielt, liessen wir den ganzen Südwesten Portugals aus und fuhren direkt nach Isla Cristina in Spanien. Zwar immer noch am Atlantik, aber doch etwas geschützter im Golf von Cádiz gelegen.
Leider konnten wir dem Regen und dem schlechten Wetter sehr oft nicht entrinnen. Während Monaten bestimmten Tiefdruckgebiete das Wetter Spaniens und brachte Tod und Verwüstung durch Überschwemmungen. In Valencia starben Anfangs November 220 Menschen in der Flutkatastrophe. Auch im Januar und März starben Menschen in normalerweise trockene Regionen wie Andalusien.
Wir verbrachten jeden Tag viel Zeit mit den Wettervorhersagen und versuchten, dem Regen so gut wie möglich auszuweichen. Das führte zu einigen Monsteretappen und vielen Zickzack-Fahrten durch den ganzen Süden Spaniens.
Aber nicht nur das Wetter dirigierte uns durch das Land. Auch unsere sonst so zuverlässige Matilda bescherte uns einiges Kopfzerbrechen. So löste sich die Sonnenstore und wir mussten eine Werkstatt finden, welche diese wieder fachgemäss befestigte. Dann rauchte unsere Heizung dermassen, dass die Nachbarn auf dem Campingplatz schon fast die Feuerwehr riefen (Schuld war ein Wespennest in der Luftansaugung der Heizung). Dann löste ein defekter Raddrehzahl-Sensor ungewollte Stotterbremsaktionen aus, und das bei voller Fahrt auf der Autobahn. Und wenn Matilda mal keine Mucken machte, dann hatten wir platte Reifen und defekte Bremsen an unseren Fahrrädern. Und natürlich lagen die entsprechenden Werkstätten nicht immer auf unserem Weg.
Schlussendlich machten uns nicht nur das Wetter oder Matilda Striche durch die Reiseplanung, sondern auch unsere Gesundheit. Wir waren auf dieser Reise beide einige Male beim Arzt oder im Krankenhaus, unter anderem wegen einer Lebensmittelvergiftung. Ausserdem verstauchte Tara sich den Fuss und Zoltan sich den Ellbogen und dies führte zu längeren Zwangspausen zwecks Schonung und Erholung.
Ach ja, Mitte Februar waren wir auch noch mit lieben Freunden auf einer einwöchigen Kreuzfahrt auf den Kanaren. Eine Insel ist schöner als die Andere, aber unsere Favoritin ist eindeutig die vulkanisch geprägte Insel Lanzarote. Wir sind ja beide keine Fans dieser riesigen Kreuzfahrtschiffe und dem ganzen Betrieb auf denselbigen. Aber wir mieteten auf jeder Insel ein Auto und waren so unabhängig von den regenschirmschwingenden Reiseführerinnen und den überfüllten Restaurants für den Massentourismus. Wir haben die Woche auf dem Meer und in toller Gesellschaft auf jeden Fall sehr genossen.
Und Mitte März waren wir schon wieder zu Hause, nicht ohne die letzten zwei Wochen auf unserem Lieblingsplatz Kikopark verbracht zu haben, wo wir unsere Bündner Freunde nochmal trafen.
Insgesamt und unter dem Strich waren uns die in Spanien verbrachten Monate zu kalt, weshalb wir für nächstes Mal einen Abstecher nach Marokko in Erwägung ziehen. Ausserdem erhoffen wir uns für nächstes Mal ein bisschen weniger Pech bezüglich Wetter und Unpässlichkeiten, seien es solche von Matilda oder von uns.
Hier noch ein paar Bilder der Reise und was uns so aufgefallen ist...
Man kann in den Fotos blättern: einmal draufklicken zum Vergrössern und dann rechts im Bild klicken für Vorwärts, links für Rückwärts.
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Erster Übernachtungsplatz, Erlach. Hoffentlich kein schlechtes Omen! |
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Endlich Ferien, endlich Sonne |
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Auf der Strasse der Pässe - La route des cols in Frankreich |
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Bühne frei für die Tour de France |
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Enge Strässchen im Val-de-Sos, Pyrenäen |
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Abfahrt vom Col de Portet-d'Aspet |
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Die Pyrenäen - eindrückliche Gebirgslandschaften |
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Sonnenaufgang über dem Lac d'Orédon, Pyrenäen |
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Übernachten in der Nähe der Chapelle Saint-Antoine auf dem Col D'Osquich |
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Inklusive tollem Sonnenuntergang |
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Wir teilen unser Camp mit vielen freilebenden Pferden |
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Aussicht von unserem Übernachtungsplatz am frühen Morgen |
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Mérens (stämmige Gebirgspferde) auf dem Col de la Core, Pyrenäen |
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Pferdeherde mit Hütehund |
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Sexy Schäfer in Buzy, Nouvelle-Aquitaine |
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Gänsegeier in den Pyrenäen |
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Teure Devotionalien in Lourdes |
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Zum Glück ist das heilige Wasser umsonst |
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Saint-Jean-de-Luz, das Wetter wird schlechter ... |
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... und der Campingplatz in Urrugne steht bald einmal unter Wasser |
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Laubengänge in Ampudia, Autonome Gemeinschaft Kastilien-León |
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Fachwerkhäuser |
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Eine der steilen Strassen von Bragança, Portugal |
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Das Schaufenster wird grad renoviert - na und? |
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"Vogelhotel" ausserhalb von Bragança, Portugal |
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Ponte Romana in Chaves |
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Die Kathedrale Santa Maria in Braga, Portugal |
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Engeli oder Bengeli |
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Die Basilika Bom Jesus do Monte in Braga, Wallfahrtsort, Heiligtum und Weltkulturerbe |
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Guimarães gilt als "Wiege der Nation" |
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Stillleben in Lamego, Portugal |
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Als Verlängerung der Hauptstraße Lamegos führt eine Treppe zur Wallfahrts-Kapelle Nossa Senhora dos Remédios |
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Zur Busse kann man die 613 Stufen auch auf den Knien hinaufgehen |
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UNESO-Welterbe: das Weinanbaugebiet Alto Douro im Norden Portugals |
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Ruhiges Übernachtungsplätzchen mit Aussicht auf den Douro |
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Zwei Touristen auf der Ponte Dom Luis I zwischen Porto und Vila Nova de Gaia |
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Wunderschönes Porto |
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Besuch in den Portweinkellern von Taylor's |
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Definitiv nicht das einzige Mal, dass wir die köstlichen Pastéis de nata (Puddingtörtchen) essen |
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Aveiro, traditionelle Barcos vor wunderschönen Jugendstilgebäuden |
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Keramikfliesen an der Casa de Santa Zita in Aveiro |
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Farbenprächtigen Streifenhäuser in Costa Nova, Portugal |
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Fussgängerzone in Isla Cristina, Spanien |
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Auf dem Campingplatz in Manilva |
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Marina De La Duquesa, Manilva |
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Fisch am Spiess |
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Ein Sturm zieht auf |
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So kann man auch Weihnachten feiern |
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Ruhige Tage auf dem Camping in El Puerto de Santa Maria bei Cádiz |
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Besuch der Osborne-Kellerei (natürlich mit Degustation) |
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Stierkampfarena Real Plaza de Toros in El Puerto de Santa Maria |
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Cádiz, die älteste durchgehend bewohnte Stadt im westlichen Europa, gegründet um 1100 v.Chr. |
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Die Kathedrale von Cádiz |
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Kaffeepause auf der Plaza de San Juan de Dios in Cádiz |
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Wieder einmal in unserem Lieblingsort Agua Amarga |
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Paella am Strand von Agua Amarga |
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Wir treffen Freunde für eine kleine Kreuzfahrt durch die Kanarischen Inseln |
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Unser Schifflein, maximal 2200 Passagiere und 600 Besatzungsmitglieder |
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In der Morgensonne laufen wir im Hafen von San Sebastán de la Gomera ein |
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Vulkanisch geprägte Landschaft auf Lanzarote |
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Weinanbau |
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Jardín de Cactus auf Lanzarote |
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Irgendwo auf Fuerteventura |
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Salzgewinnung in den Salinas del Carmen auf Fuerteventura |
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Santa Cruz de Tenerife |
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Schön war's |
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Fertig Rund-um-die-Uhr-Bedienung, der Alltag hat uns wieder ;-) |
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Es ist immer wieder schön, wenn wir unsere Bündner Freunde treffen |
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Das Felsheiligtum Santuario de la Virgen de la Esperanza in Calasparra |
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Auch die Kapelle wurde in den Felsen gehauen |
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Schon fast zu Hause: Am Pont-du-Gard im Süden Frankreichs |
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