Auf  der Suche nach den Wüstenelefanten 
                     
Freitag, 27. Mai 2011 
Wenn wir schon hier sind, wollen wir natürlich auch die  sagenhaften Wüstenelefanten sehen, die sich in dieser Gegend aufhalten sollen.  Also standen wir heute wieder sehr früh auf und fuhren etwa 10 Kilometer durch  das Flussbett des Hoarusib, über weichsandige oder felsige Passagen und durch  das bisschen Wasser, das es von der Regenzeit noch übrig hat. Die Szenerie ist  wunderschön: rote Berge links und rechts, übergehend in silbrige Grasebenen und  dann das üppige, oasenartige Grün (inklusive Palmen) am Flusslauf.  
  
    
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    Landschaft am Hoarusib  | 
    
   
Wir durften  uns aber nicht zu sehr von der Landschaft ablenken lassen, denn die Begegnung  mit Elefanten kann auch gefährlich sein. Besonders, wenn man sie im Flussbett überrascht  und man wegen den hohen Sandböschungen nicht ausweichen kann, sollen sie sehr  aggressiv werden können. Auch auf unserer GPS-Karte und in den Reiseführern  wird man von den Elefanten hier gewarnt. Aber wir hatten Glück respektive Pech,  denn trotz dreistündigem Herumkurven sahen wir keinen einzigen Elefanten. 
  
    
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    "Bitte kein Essen herumliegen lassen, welches von Elefanten gesehen oder gerochen werden kann".  | 
    
   
  Es hat hier im Camp einen Führer den man anheuern könnte.  Aber er müsste dann in unserem Auto mitfahren und das geht ja nicht, da wir nur  zwei Plätze haben. Ein eigenes Fahrzeug haben sie hier nicht, was kein Wunder  ist, ist doch die nächste Tankstelle 110 Kilometer entfernt ist (wobei wir dann  am nächsten Tag feststellen mussten, dass diese Tankstelle weder Benzin noch  Diesel führt und schon lange geschlossen ist!). Er war dann aber so nett uns zu  sagen, dass wir es am Mittag nochmal versuchen sollen, da die Elefanten dann  zum Baden an den Fluss kommen und man sie dort natürlich besser sieht als  mitten in den Büschen beim Fressen. Und dass wir 3 Kilometer zu früh aufgegeben  hätten. Also sind wir in der Gluthitze des Mittags nochmal losgefahren und  wurden auch dafür entschädigt: zuerst sahen wir eine Gruppe Weibchen mit  Jungen, dann den alten Bullen und auf dem Rückweg noch einen Nachzügler,  wahrscheinlich ein junger Bulle. Wir sind ziemlich sicher, dass es sich dabei  um die einzigartigen, dem trockenen Klima angepassten Wüstenelefanten handelte,  da sie deutlich kleiner sind als ihre Artgenossen, die wir bisher sahen. Leider  war der Sand so tief, dass wir ein paar Mal fast steckenblieben und es daher  nicht riskierten, allzu nahe an die Dickhäuter heranzufahren. Aber es war  trotzdem ein tolles Erlebnis. 
 
 
    
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    Wüstenelefant  | 
    
   
Samstag, 28. Mai 2011 
Von Purros über Sesfontein und Plamwag bis zum Grootbergpass  führte uns die heutige Etappe.  
 
    
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    Sonnenaufgang bei Purros  | 
    
   
In Sesfontein wollten wir tanken und einkaufen.  Aber die Tankstelle existiert wie gesagt nicht mehr und im kleinen, staubigen  Laden hatten sie nichts von dem, was wir benötigten. Immerhin Wasser konnten  wir kaufen und so unseren Tank wieder auffüllen. Als wir weiterfahren wollten  gab es zuerst ein paar bange Minuten, denn die Zündung reagierte überhaupt  nicht mehr. Zum Glück hatte sich nur eine Batterieklemme gelöst – eigentlich  kein Wunder bei dieser Rüttelei. 
 
    
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    Das "Zentrum" von Sesfontein: der Shop  | 
    
 
Und heute wurden wir auch alle unsere Gastgeschenke an die  Himbas los.  
 
    
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    Diese beiden (eine verheiratete Frau und ein junges Mädchen) trieben eine Herde Ziegen der Strasse entlang  | 
    
 
Vor allem fanden wir eine kleine Familie, die zwar einerseits mit  den Touristen Geschäfte macht (sie verkaufen Steine, Schmuck und Schnitzereien  an der Strasse), die aber trotzdem noch relativ authentisch lebt, zusammen mit  ihren Ziegen und anderen Tieren in einer kleinen Siedlung.  
 
    
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    Hütten der Himbas  | 
    
 
Also kein reines, nur  auf Touristen ausgerichtetes Schaudorf, wie sie hier eben auch vorkommen. Das  Familienoberhaupt wollte zwar zuerst 200 Namibische Dollar dafür, dass wir zu  den Hütten durften um seine Familie zu fotografieren, aber auf Geldforderungen  lassen wir uns eigentlich so gut wie nie ein und schlussendlich nahm er auch  das Maismehl und die anderen Sachen sehr gerne an.... Die Familie besteht aus  Mutter, ihrem Sohn, seinen zwei Frauen und insgesamt etwa 7 Kindern plus zwei  weiteren jungen Männern, wahrscheinlich Verwandte.  
 
    
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    Das Familienoberhaupt mit dreien seiner Kinder  | 
    
 
Das liess sich leider nicht  herausfinden, denn niemand kann hier englisch (ausser die Universalwörter "Mama"  und Papa"), aber mit Händen und Füssen konnten wir uns trotzdem ganz gut  verständigen. Wir haben natürlich die aufgenommenen Fotos gezeigt (was immer  grossen Anklang findet ), dem Kleinsten etwas Milch gegeben und am Schluss der  alten Frau noch unsere Wolldecke geschenkt (die Freude in ihrem Gesicht und  ihre Dankbarkeit war rührend). Als wir uns endlich verabschiedeten, waren wir  von Kopf bis Fuss rot vom Körperfett der Himbafrauen. 
 
    
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    Die erste Ehefrau bei der Schmuckherstellung ...  | 
    
  
 
    
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    ... und die zweite Ehefrau am Kochen.  | 
    
  
 
    
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    Die Fotos finden grossen Anklang  | 
    
 
Nach der Hitze und den Anstrengungen der letzten Tage  gönnten wir uns wiedermal ein bequemeres Bett und steuerten die Grootberg Lodge  an - auf dem gleichnamigen, etwa 1600 Meter hohen Pass gelegen. Die Lodge ist die  erste sogenannte "Community Lodge" in Namibia. Sie wurde mit  Fördergeldern der EU erbaut, gehört aber vollständig der Community (kommunalen  Gemeinschaft) und beschäftigt auch praktisch ausschliesslich Angestellte aus  der umliegenden Region welche hier fürs Hotelgewerbe fit gemacht werden. Die  riedgedeckten Hütten liegen am Rande eines U-förmigen Plateaus mit grandioser  Aussicht in ein weites Tal.  
 
    
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    An phantastischer Lage: die Grootgerg Lodge  | 
    
 
Sonntag, 29. Mai 2011 und Montag, 30. Mai 2011 
Ruhetage in der Grootberg Lodge. Als gestern die Sonne unterging  wurde es kalt, sehr kalt. Und auch heute laufen wir im Pullover und im  Faserpelz herum. Nur an der Sonne kann man sich aufwärmen, aber Sonne hatten  wir die letzten Tage eigentlich genug.  
 
    
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    Im Tal leben viele Kudus  | 
    
 
Den Bungalow teilen wir mit irgendwelchen  Hörnchen/Mäusen/Ratten und über die Veranda flitzen Klippschliefer. In den  Hütten hat es keine Steckdosen und nicht einmal Handy-Empfang hat man hier,  also sind wir tatsächlich zum Nichtstun gezwungen ;-)) 
    
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    Endlich mal Zeit zum Lesen  | 
    
 
Dienstag, 31. Mai 2011 
Fahrtag. Vom Grootberg-Pass über Kamanjab, Outjo  bis zum Anderson Gate, dem Süd-Eingang des Etosha National Parks. Kurz vor dem  Gate befindet sich das Etosha Safari Camp, wo man auf grünem Rasen campieren  kann. Abgesehen von uns steht nur noch ein weiteres Auto auf diesem Campground,  welcher in der Hochsaison wohl aus allen Nähten platzen muss. Wir sind  wiedermal zu faul zum Kochen, also essen wir im Restaurant der Lodge. Hier hat  es wesentlich mehr Leute, eine mindestens 20-köpfige deutsche Reisegruppe  übernachtet in der Lodge und so bekommen wir auch noch etwas  Gratis-Unterhaltung und schauen von ferne der Polonaise um das Lagerfeuer zu…  
 
  
   
  
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