Französisch Polynesien,  Fakarava 
Samstag, 28. Mai 2016 
Eine dreiviertel Stunde  dauert der Flug von Rangiroa nach Fakarava, einem anderen Atoll in den  Tuamotus. Fakarava ist nochmal einen Tick schöner, die Lagune noch blauer und  das Atoll ist ein UNESCO-Biosphärenreservat. Aber es ist auch etwas  touristischer als Rangiroa. Unsere Pension "Pearl Havaiki" ist  eigentlich ein normales Hotel mit geschätzten 20 Bungalows, einem Restaurant  und einer Strandbar. Aber die Lage ist einmal mehr traumhaft. Direkt vor  unserem Bungalow beginnt der weisse Sandstrand, man kann ein paar Meter  rauslaufen und schwimmen oder schnorcheln.  
  
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    Strand vor unserem Bungalow in der Pension "Pearl Havaiki"  | 
    
 
Aber nicht erschrecken, denn es hat  Haifische. Unter dem Pier schlief eine ganze Gruppe Haie (der Grösste etwa 2  Meter) und als wir durchs Wasser zum Bungalow zurückgingen, schwamm neben uns  ein grauer Riffhai vorbei. 
  
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    Riffhaie sind immer in der Nähe  | 
    
 
 Unser Bungalow ist klein,  nur ein Zimmer plus Mini-Badezimmer plus kleiner Veranda, aber es hat eine  Klimaanlage und man kann die Türe zum WC zumachen (in Rangiroa musste immer  einer von uns die Hütte verlassen, da die Toilette offen und praktisch mitten  im Zimmer war). 
Es ist heute etwas weniger  heiss als in den vergangenen Tagen. Aktuell ist das Wasser der Lagune mit etwa  30 Grad sogar wärmer als die Luft. 
Sonntag,  29. Mai 2016 
Zoltan machte heute  Vormittag zwei Tauchgänge. Die beiden Passagen zwischen der Lagune und dem  Pazifik sind berühmt für ihren Fischreichtum, insbesondere für die vielen Haie.  Und tatsächlich sah er nebst vielen anderen Fischen auch einen ganzen Schwarm  Grauer Riffhaie.  
  
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    Riffhai  | 
    
 
Nach einer ausgiebigen  Siesta, gingen wir dann noch in der Lagune vor dem Bungalow schnorcheln und  tauchten grad rechtzeitig zum Sonnenuntergang aus dem Wasser auf. Es ist  schlicht wunderschön hier!!! 
  
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    Das Wasser hat angenehme 30 Grad  | 
    
  
  
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    Warten auf den Sonnenuntergang  | 
        
 
Nur das Wetter ist etwas durchzogen,  Sonne und kurze Regenschauer wechseln sich ab. Leider bringt der Regen keine  Abkühlung, sondern treibt die Luftfeuchtigkeit in die Höhe und die Moskitos in  den Schutz unserer Veranda :-((  
  
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    Die nächste Regenfront ist im Anzug  | 
        
 
Montag,  30. Mai 2016 
Wie entsteht eine Perle? So  in groben Zügen wussten wir es ja, wenigstens haben wir schon diverse Male am  TV gesehen, wie ein Nukleus in die Muschel eingepflanzt wird. Aber der ganze  Zyklus einer Muschel, wie oft sie mit einem neuen Nukleus geimpft werden kann,  unter welchen Bedingungen sie gehalten werden muss, wie die Farben der Perlen  entstehen und so weiter - das alles erfuhren wir heute Morgen. Havaiki Pearl  ist - nebst einer Pension - auch eine Muschelfarm. Sie kaufen die Babymuscheln  von einem anderen Betrieb hier auf Fakarava, züchten sie bis zum richtigen  Alter und lassen dann Spezialisten (in der Regel Japaner oder Chinesen) kommen,  welche die Muscheln impfen. Dabei wird nicht nur ein Perlmutt-Nukleus  eingepflanzt, sondern auch ein Stück Lippe einer besonders schönfarbigen Muschel  (auf dass die Perle diese Farbe übernehme). Die Perlen der Südsee schimmern von  schwarz über dunkelgrau bis silbergrau in verschiedenen Perlmuttfarben, viele  mit einem Einschlag von Blau oder Rosé. Nach zwei Jahren wird das erste Mal  geerntet. Von 2000 geimpften Muscheln produziert etwa die Hälfte eine Perle.  Von diesen 1000 wiederum werden die allerschönsten genommen und erneut geimpft,  und zwar mit einem neuen Nukleus welcher genau so gross wie die entnommene  Perle sein muss. Und mit viel Glück wird dieser grössere Nukleus wiederum mit  Perlmutt überzogen und nach weiteren zwei Jahren bekommt man eine noch grössere  Perle. Das kann maximal drei Mal wiederholt werden und aus den ursprünglich  2000 Muscheln hat man am Schluss etwa drei wunderschöne, grosse Perlen (und  natürlich einige Hundert kleinere Perlen die nicht minder schön sind). 
  Am Schluss der sehr  interessanten Erklärung und Demonstration konnte man (für 2500 Pazifische Franc  oder ungefähr 23 Franken) an der Perlenlotterie teilnehmen: man wählt eine der  bereitliegenden Muscheln aus und mit etwas Glück beinhaltet diese eine Perle,  die dann für einen poliert und nach Wunsch auf ein Lederbändel aufgezogen wird.  Wir hatten Glück und Tara hat jetzt eine Tahitianische Perle. Und die  wunderschönen Muschelschalen durften wir auch behalten und hoffen, dass der  Zoll diese nicht konfisziert. 
  
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    Tara's Perle  | 
        
 
Und dann waren wir lange  schnorcheln, besuchten das "Aquarium" (hier hat es ein Stück  eingezäunte Lagune, wo die meisten Fische durch das Gitter rausschwimmen  können, aber die Haie können nicht rein) und besuchten auch die paar Grauhaie,  die meistens in der Nähe des Aquarium herumlungern oder unter dem Steg  schlafen. Es ist schon ziemlich eindrücklich und auch etwas gruselig, wenn so  ein zwei Meter langer Hai auf uns zu schwimmt um dann kurz vor uns abzudrehen. 
Dienstag,  31. Mai 2016 
Uff, wir sind geschafft! Es  war ein anstrengender, wunderschöner und schmerzvoller Tag. Aber alles der  Reihe nach. 
  Für heute hatten wir einen  ganztägigen Ausflug zur Südpassage gebucht, inklusive einem Tauchgang von  Zoltan. Wie Rangiroa ist auch das Fakarava-Atoll riesig: mehr als 60 Kilometer  lang und 25 Kilometer breit, wobei die Landmasse, die die gesamte Lagune  umschliesst, nur etwa 16 km2 gross ist! Mit dem Motorboot braucht man mit  Vollgas weit über eine Stunde von unserer Pension im Norden zur Passage im  Süden. Und bei dieser Geschwindigkeit wird man klitschnass, auch wenn die  Wellen nicht sehr hoch sind. Es fühlt sich an wie auf einem bockenden Pferd,  wenn das Boot über die Wellen klatscht und nach einer Weile weiss man nicht  mehr, wie man sitzen soll. 
Erstes Ziel war Tetamanu,  ein seit einem Wirbelsturm praktisch verlassenes Dorf mit etwa fünf Hütten, ein  paar Ruinen und einer Kirche (übrigens die älteste katholische Kirche  Polynesiens).  Als wir ausstiegen und  über den morschen Steg ans Land gingen, brach unter Tara eine Planke entzwei  und sie schrammte bis zum Knie in das entstehende Loch. Zum Glück hat sie sich  nichts gebrochen und auch das Bein blieb äusserlich ganz. Sie hat sich lediglich  eine schmerzhafte Prellung zugezogen und der Unterschenkel schwoll ganz schön  an. Aber wir hatten riesiges Glück, das hätte auch ganz anders ausgehen können. 
  
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    Kirche und Steg bei Tetamanu, Fakarava  | 
    
  
  
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    Einwohnerin von Tetamanu beim Flechten von Palmblättern  | 
        
 
Die Taucher unter den  Passagieren inklusive Zoltan wurden bereits von einem Tauchboot erwartet. Die  Südpassage von Fakarava ist legendär. Hier fliesst je nach Gezeiten der Ozean  durch einen etwa 50 Meter breiten Canyon in die Lagune oder wieder hinaus und  hier sieht sich der Taucher einer richtiggehenden Wand aus Haifischen  gegenüber. Dutzende bis Hunderte Graue Riffhaie lassen sich durch die Strömung  treiben. Es muss ein wahnsinniges Erlebnis sein und Zoltan meinte dann auch,  dass er noch nie so einen schönen Tauchgang gemacht hat. 
  
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    Zufriedener Zoltan nach dem Tauchgang  | 
        
 
Währenddessen gingen Tara und  die Anderen am Steg von Tetamanu schnorcheln, inmitten von vielen  Schwarzspitzen-Riffhaien, grossen Napoleonfischen und unzähligen anderen  Fischen.  
  
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    Beim Steg von Tetamanu kann man toll schnorcheln  | 
        
 
Diese unglaubliche Menge und Vielfalt an Fischen kommt auch daher,  dass die Handvoll Einwohner die Abfälle vom Ausnehmen der Fische und überhaupt  alle Essensreste ins Meer werfen, wo sich dann die Fische darüber hermachen. 
  
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    Nicht nur die Haie warten auf die Fischabfälle  | 
        
 
Zum Mittagessen wurden  fangfrische Langusten grilliert und dazu gab es Kokosbrot und Reis und rohen  Fisch in Kokosmilch. 
  
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    Unser Mittagessen: fangfrische Langusten  | 
        
 
Nach dem Mittagessen ging  es wieder aufs Boot zum zweiten Höhepunkt des Tages, den Sables Roses (Rosa  Stränden). Hier im Süden des Atolls gibt die Natur nochmal alles.  Türkisfarbenes kristallklares Wasser umspielt rosa Sandbänke und kleine  Inselchen mit Palmen - ein wahrgewordener Südseetraum, unfassbar schön!!! 
  
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    Les Sables Roses (die rosaroten Strände)  | 
        
  
  
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    So sieht das Paradies aus  | 
    
  
  
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    Glasklares Wasser  | 
        
 
Leider mussten wir dann  wieder anderthalb Stunden durch die Lagune brettern, bis wir klatschnass und  müde in unsere Pension zurückkamen. Jetzt heisst es erstmal Wunden pflegen  (Zoltan hat sich das Schienbein geschürft, als er ins Boot kletterte) und sich  von diesem wunderschönen Tag erholen. 
Mittwoch,  1. Juni 2016 
Wir hatten gestern etwas zu  viel Sonne abbekommen und der Tara schmerzte das Bein, zwei gute Gründe um den  Tag im kühlen Zimmer zu verbringen, zu lesen, zu dösen oder in die Lagune zu  träumen.  
  Nachdem es praktisch jeden  Abend Fisch in allen Variationen gibt, gönnten wir uns zum Lunch einen  Hamburger mit Pommes im Strand-Bistro. Und natürlich eine eisgekühlte Kokosnuss  (der Kokosnuss-Saft wird uns zu Hause fehlen). 
  
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    Eisgekühlte Kokosnuss ist erfrischend  | 
        
 
Donnerstag,  2. Juni 2016 
Wir mieteten uns heute  eines der offenen Elektrowägeli der Pension und fuhren in die  "Hauptstadt" (etwa 400 Einwohner), am Flugplatz vorbei und dann zum  alten Leuchtturm (über 80 Jahre alt, erbaut aus Korallensteinen und schon lange  ausser Betrieb), zum ebenfalls nicht mehr unterhaltenen Friedhof und wieder  zurück zur Pension.  
  
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    Ausflug mit dem Elektrowägeli der Pension  | 
        
  
  
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    Einwohner fangen sich ihr Mittagessen und Gartendekoration aus alten Bojen  | 
    
  
  
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    Alter Leuchtturm und Friedhof auf Fakarava  | 
    
 
Eigentlich wollten wir noch weiter nach Süden fahren, aber  wir wurden immer wieder von Regenschauern durchnässt und gaben bald einmal auf.  Zum Glück, denn der Regen wurde immer stärker und gegen Mittag war dann der  gesamte Himmel mit dicken, grauen Wolken bedeckt, die ihre Fracht über Fakarava  entluden.  
 
  
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    Regenfront über der Lagune  | 
        
 
Einheimische meinten, es regne weil es die letzten Tage viel zu warm  für diese Jahreszeit gewesen sei. Auch das Wasser ist mit teilweise über 30 Grad viel zu warm. Wir sind wohl schon ziemlich akklimatisiert, denn uns kam es  die letzten Tage nicht soo heiss vor. Im Gegensatz zu heute Vormittag, als die Sonne ab und zu  durch die Wolken brach und die vom Regen von letzter Nacht zurückgebliebenen  Pfützen verdampften. Da wurde es schwül bis zur Unerträglichkeit. 
Wenn schlechtes Wetter ist,  sei auch das Internet schlecht (hat man uns gesagt). Wir haben auf jeden Fall  seit Stunden keine Verbindung und deshalb auch keine Ahnung, wann genau und ob  unser Flugzeug morgen fliegt. Am 13 Uhr müssen wir aber aus unserem Bungalow  raus... 
Freitag,  3. Juni 2016 
Wir plantschten zum  Abschluss nochmal ausgiebig in dieser wunderschönen Lagune herum, bevor wir uns  fertig machten und packten. Tara will kaum mehr aus dem Wasser raus und wir  sind uns einig, dass dies wirklich einer der schönsten Orte ist, an dem wir je  waren.  
Es ist nicht nur die türkisfarbene Lagune oder das warme, weiche Wasser  oder der weisse Sand - es ist auch der besondere "Spirit" von  Fakarava. Die Leute sind ohne Ausnahme viel freundlicher und offener als auf  Rangiroa. Hier fühlt man sich wirklich wohl!! 
  
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    Tara würde gerne noch länger hier bleiben  | 
        
 
   
  
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